Ernährung bei Demenz - Infos und Tipps für Pflegende und Angehörige
„Demenz“ bedeutet übersetzt „weg vom Geist“ oder „abnehmender Geist“ – eine unzutreffende Beschreibung dessen, wie Menschen mit Demenz sind: bis zuletzt Menschen voller Geist, Seele und Gefühl. Deshalb spielt auch das Thema Ernährung eine wichtige Rolle im Leben der Betroffenen. Wir von der Landhausküche möchten Angehörige, Pfleger und Betroffene mit wertvollen Tipps und Hilfestellungen rund um die Ernährung von Menschen mit Demenz unterstützen.
Geben Sie dieses Wissen auch an Ihre Kollegen in der Pflege oder Ihre Angehörigen weiter. Jetzt einfach und kostenlos das Merkblatt "Demenz is(s)t anders - Infos und Tipps zur Ernährung mit Demenz herunterladen und ausdrucken.
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Inhalt
Essverhalten bei Demenz
Ernährung in den verschiedenen Stadien der Demenz
In der Spätphase der Erkrankung fällt es manchen betroffenen Personen schwer, selbstständig zu essen. Dies hängt unter anderem mit der krankheitstypischen Unruhe und einer veränderten Geschmackswahrnehmung zusammen. Generell ist das Hunger- und Durstgefühl nicht mehr so stark ausgeprägt, wie bei gesunden Menschen.
Kau- und Schluckstörungen
Tipps für die Ernährung
Stellen Sie sich Folgendes vor: Bei dem Versuch, etwas zu sich zu nehmen verschlucken Sie sich immer wieder. Zudem können Sie nicht verstehen, warum das geschieht. Und Sie haben keine Strategie, wie Sie diese unangenehme Situation verbessern können. Welches Gefühl kommt in Ihnen auf? Empfinden Sie Angst?
Angst ist ein Gefühl, dass uns bis ans Lebensende bleibt und dazu führen kann, dass unsere Lebensqualität zerstört wird. Wir haben einige Tipps und Ratschläge zusammengestellt, die Ihnen bei der Versorgung Ihrer Angehörigen helfen sollen. Natürlich kommt es auf Ihre individuelle Situation an. Vielleicht sind auch für Sie einige der folgenden Tipps hilfreich.
Tipps zum Essverhalten und der Umgebung bei Demenz mit Sophie Rosentreter
Tipp 1: Haltung
Achten Sie auf eine aufrechte Sitzhaltung des Betroffenen. Der Kopf sollte leicht nach vorn geneigt sein. So wird verhindert, dass Nahrung in die Atemwege gelangt. Das Essen sollte in einer ruhigen Umgebung stattfinden – ohne Ablenkung durch Fernseher, Radio oder andere Nebengeräusche.
Tipp 2: Ruhe und Kommunikation
Beim Anreichen sollte dem an Demenz erkrankten Menschen genug Zeit gelassen werden. Bedenken Sie, dass sich Ihre innere Unruhe überträgt. Betroffene Menschen verweigern in der Regel das Essen, wenn sie unruhig werden. Eine unaufgeregte Essensumgebung, appetitanregende Gerüche und Getränke helfen, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen und die Erkrankten zum Essen zu animieren. Darüber hinaus spielt die Kommunikation beim Essen mit demenzerkrankten Menschen eine wichtige Rolle. Dazu gehört, dass die Person langsam auf das Essen eingestimmt wird und ihr während des Essens Lob und Bestätigung entgegengebracht wird.
Tipp 3: Konsistenz der Gerichte
Die verwendete Nahrung muss den besonderen Anforderungen entsprechen. Fragen Sie dazu auch den Arzt oder einen Logopäden. Achten Sie darauf, dass die Speisen gut gleitfähig sind und keine Mischkonsistenzen enthalten, wie beispielsweise Suppe mit Fleisch oder Gemüsestückchen. Vermeiden Sie Reis.
Tipp 4: Nachsorge
Geben Sie dem Betroffenen ausreichend Zeit und Ruhe zum Schlucken. Bei Kau- und Schluckstörungen ist es wichtig, den Demenzkranken noch mindestens 20 bis 30 Minuten nach dem Essen im Blick zu behalten. Außerdem sollten Sie nach jeder Mahlzeit eine Mundpflege vornehmen.
Besondere Bedürfnisse erfordern besondere Menüs: Demenzkranke zum Essen animieren
Pürierte Kost bei Demenz
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Fingerfood bei Demenz
Häufig gestellte Fragen
In welchen Phasen verläuft eine Demenzerkrankung?
Was ist bei der Ernährung bei Demenz zu beachten?
Gerade für Betroffene ist eine vollwertige Ernährung besonders wichtig, um den gestiegenen Energiebedarf auszugleichen und um Gewichtsverlust vorzubeugen. Um Mahlzeiten attraktiv zu machen und die Zufriedenheit der Betroffenen zu steigern, können Sie sich an folgenden Punkten orientieren:
1. Kochen Sie bekannte und regionale Gerichte, die ihr Angehöriger aus der Vergangenheit kennt und gerne isst. Achten Sie dabei auf energiereiche Zutaten und/oder Speisen, um einem Gewichtsverlust (und ggf. einer Mangelernährung) entgegenzuwirken.
2. Ermöglichen Sie dem Betroffenen die selbstständige Nahrungsaufnahme. Dies kann bspw. mit Fingerfood erreicht werden. Mit fortschreitender Demenz können Kau- und Schluckstörungen auftreten. Achten Sie daher auf die passende Konsistenz der Speisen, um ein Verschlucken zu verhindern.
3. Versuchen Sie, alle Sinne des Betroffenen anzuregen. Gerade Gerüche können die Nahrungsaufnahme positiv beeinflussen. So wirken bspw. der Duft von frischem Kaffee oder von frischen Brötchen besonders wohltuend auf die Betroffenen.
Der wichtigste Punkt gilt sowohl für Menschen mit als auch für Menschen ohne Demenz: Das zubereitete Essen muss schmecken.
Wieso leiden Demenzpatienten häufig unter Gewichtsverlust?
Die Betroffenen haben - bedingt durch Unruhe, Mobilität und unter Umständen Sekundär-Erkrankungen - einen erhöhten Energiebedarf, der aus verschiedenen Gründen nicht immer vollständig gedeckt werden kann. Im Anfangsstadium einer Demenz kann der Betroffene meist noch selbstständig essen. Mit fortschreitendem Verlauf verschlechtern sich allerdings die Fähigkeiten, die zur Nahrungsaufnahme notwendig sind. Neben einer veränderten Geschmackswahrnehmung (süße Speisen werden häufig bevorzugt) kann auch das Nicht-Erkennen von Speisen und Getränken dazu führen, dass Betroffene zu wenig Nahrung zu sich nehmen und somit an Gewicht verlieren.
Welche (Wechsel-)Wirkungen ergeben sich durch die Medikamente?
Welche Auswirkungen kann Demenz auf die Ernährung haben?
Im mittleren Stadium der Erkrankung wird Besteck häufig nicht mehr erkannt, Handlungsstörungen treten auf und Essen und Getränke werden nicht mehr erkannt. Im späteren Stadium werden Mahlzeiten von Betroffenen nicht mehr richtig erkannt. In der Endphase treten verstärkt Kau- und Schluckbeschwerden auf. Betroffene leiden häufig unter einem gestörten Hunger- und Sättigungsgefühl, weshalb es besonders wichtig ist, Essen lecker und appetitlich anzurichten.
Was sollte man bei Demenz nicht essen?
Kann die Ernährung Demenz beeinflussen?
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