Die Frage, wie und wo wir leben möchten, beschäftigt uns unser Leben lang. Dies wird mit zunehmendem Alter immer drängender. Spätestens wenn Unterstützung bei alltäglichen Dingen gebraucht wird, stehen viele Familien vor der Entscheidung: Schafft es der geliebte Mensch, auch im Alter daheim wohnen zu bleiben oder ist ein Altenheim unausweichlich? Dabei gibt es inzwischen nicht nur viele Alternativen zur Seniorenunterkunft. Auch für die Alterspflege zuhause gibt es diverse Möglichkeiten.
Wir zeigen Ihnen, wie Sie die häusliche Pflege Ihres Angehörigen organisieren können, damit Ihr Angehöriger in seinem Zuhause alt werden kann.
Inhalt ≫ Warum die Pflege zuhause manchmal die beste Möglichkeit ist ≫ Wie die Pflege zuhause funktioniert ≫ Die Pflegemöglichkeiten, um Ihren Angehörigen zuhause zu pflegen ≫ Was Sie beim Umbau für altersgerechtes Wohnen beachten sollten ≫ Welche Kosten für die Pflege zuhause anfallen |
Es gibt einige Gründe, warum sich viele Menschen wünschen, auch im Alter daheim leben zu können. Denn der Umzug in ein Pflegeheim ist mit einer gewissen psychischen Belastung verbunden: die vertraute Umgebung und das über Jahre aufgebaute Zuhause sind verloren. Die Personen müssen sich an eine neue Umgebung und zunächst fremde Menschen gewöhnen. Sofern die Gesundheit Ihres Angehörigen es also zulässt, ist es sinnvoll, die Pflege zuhause zu organisieren.
Dazu ist die Suche nach einem Pflegeplatz oft schwierig, da eine große Nachfrage bei einem gleichzeitigen Mangel an Fachpersonal besteht. Auch sind die Kosten für einen Platz teilweise sehr hoch und müssen im Zweifel von Angehörigen getragen werden.
Welche Maßnahmen konkret nötig sind, um ein betreutes Wohnen zuhause zu ermöglichen, hängt von Ihrer individuellen Situation ab. Dazu gehört zum einen, ob Sie als Familie in der Nähe sind und sich regelmäßig um Ihren Angehörigen kümmern können. Aber auch wie fit Ihre Mutter oder Ihr Vater noch ist, hat großen Einfluss darauf, was für die Pflege zuhause organisiert werden muss. Fragen, die Sie sich vorab stellen sollten, sind:
Ist die Entscheidung gefallen, dass Ihr Angehöriger weiterhin zuhause wohnt, haben Sie grundsätzlich drei Möglichkeiten, die häusliche Pflege Ihres Angehörigen zu organisieren:
Zuhause leben im Alter dank Ihnen als pflegende Angehörige: Ein Großteil der Pflegebedürftigen wünscht sich, auch im Alter ihre Liebsten um sich zu haben. Für viele ist daher der Idealfall, wenn Sie sich als Familie kümmern - ohne fremdes, professionelles Pflegepersonal in Anspruch zu nehmen. Denn Sie sind vertraute Menschen, bei denen sich die pflegebedürftige Person wohlfühlt. Je nach Pflegebedürftigkeit benötigt Ihr Angehöriger Hilfe bei der Tabletteneinnahme, bei der Zubereitung eines warmen Mittagessens oder Hilfe beim Duschen.
Ob die Pflege zuhause realisierbar ist, hängt allerdings nicht nur von der Pflegebedürftigkeit Ihres Angehörigen ab, auch die individuellen Gegebenheiten spielen eine wesentliche Rolle. So sind viele pflegende Angehörige weiterhin berufstätig und stehen vor der Herausforderung, Pflege und Beruf zu vereinen. Dank gesetzlicher Regelungen haben Sie als pflegender Angehöriger verschiedene Möglichkeiten, sich von der Arbeit freistellen zu lassen, um sich mehr Zeit für die Pflege Ihres Angehörigen zu verschaffen. Erfahren Sie in unserem Beitrag „Kurzzeitige Arbeitsverhinderung, Pflegezeit und Familienpflegezeit“ mehr über Ihre Möglichkeiten und rechtlichen Ansprüche auf eine Freistellung von der Arbeit.
Wenn Sie sich nicht selbst um Ihren Angehörigen kümmern können oder eine Betreuung rund um die Uhr nötig ist, gibt es die Möglichkeit einer privaten Pflegekraft. Dabei handelt es sich um ausgebildetes Personal, oftmals aus Osteuropa. Die Pflegekraft lebt bei der zu pflegenden Person im Haushalt und ist somit jederzeit für sie da. Die Kosten für eine Pflegekraft liegen bei etwa 1.500 – 2.500 Euro pro Monat. Ihr Angehöriger sollte über ausreichend Platz in seinem Zuhause verfügen, so dass dort eine weitere Person leben kann.
Viele Senioren können sich auch im Alter noch weitestgehend alleine versorgen und sind nur bei wenigen alltäglichen Dingen auf die Hilfe anderer angewiesen. Während es den meisten von ihnen leichtfällt, das eigene Brot am Morgen selbst zu schmieren und die tägliche Gesichtsreinigung eigenständig durchzuführen, bereitet die Zubereitung eines warmen Mittagessens oder der Duschgang mehr Mühe. Kann Ihr Angehöriger sich im Alltag größtenteils selbständig versorgen, benötigt jedoch hin und wieder Hilfe, ist ein Pflegedienst oder Essen auf Rädern womöglich eine hilfreiche Unterstützung. Auch für pflegende Angehörige sind diese Services wertvolle Entlastungsmöglichkeiten.
Je nach Bedarf kann ein Pflegedienst Ihren Angehörigen bei der körperlichen Grundpflege oder im Haushalt unterstützen. Zudem sind eine medizinische Betreuung oder Fahrdienste, etwa zum Arzt, möglich.
Auch Essen auf Rädern, wie es die Landhausküche anbietet, unterstützt Sie darin, die Pflege zuhause zu organisieren. Dabei bekommt Ihr Angehöriger täglich ein heißes Mittagessen ins Haus geliefert. Durch diesen Service stellen Sie sicher, dass sich Ihr Angehöriger gut versorgt ist, gleichzeitig entlastet Sie dieser Service im Pflegealltag. Als Essenbringdienst bieten wir leckere Mittagsgerichte in großer Auswahl –, auch für spezielle Kostformen, die auf individuelle Ernährungsanforderungen, zum Beispiel auf Kau- und Schluckbeschwerden oder Mangelernährung, eingehen. Zum anderen können Sie bei uns Tiefkühlmenüs bestellen, die sich Ihr Angehöriger bei Bedarf – etwa wenn keine Zeit zum Kochen da ist - ganz einfach selbst in der Mikrowelle oder im Backofen zubereiten kann.
Mit fortschreitendem Lebensalter sind die körperlichen Fähigkeiten häufig eingeschränkt, weshalb alte Menschen, die zuhause leben, oft eine besondere Wohnform brauchen. Teilweise ist der Umbau der eigenen vier Wände nötig, um die Pflege zuhause zu organisieren. Folgende Checkliste bietet Ihnen eine Orientierung, welche Umbaumaßnahmen erforderlich sein können:
Wie die Liste an möglichen Umbaumaßnahmen bereits zeigt, kann die Umgestaltung der Wohnung umfangreich und dadurch kostenintensiv werden. Ebenso fallen Kosten für die tägliche Pflege an, etwa für einen Pflegedienst oder für Essen auf Rädern. Wie hoch die Kosten letztendlich sind, hängt von der individuellen Pflegebedürftigkeit und Pflegestufe ab. Doch mit diesen Kosten sind Sie nicht allein.
Die Pflegekasse zahlt pflegebedürftigen Personen, die in häuslicher Umgebung gepflegt werden, entweder ein Pflegegeld oder gewährt einen Anspruch auf Pflegesachdienstleistungen. Die Höhe des Pflegegeldes beziehungsweise der Pflegesachdienstleistung ist abhängig vom Pflegegrad Ihres Angehörigen.
Das Pflegegeld dient dazu, Kosten beziehungsweise Aufwendungen, die im Rahmen der Pflege entstehen, zu finanzieren. Es handelt sich dabei um eine Geldleistung, die die pflegebedürftige Person von ihrer Pflegekasse erhält. Pflegen Sie Ihren Angehörigen selbst, sollte Ihr Angehöriger einen Antrag auf Pflegegeld stellen.
Wird Ihr Angehöriger hingegen durch einen Pflegedienst oder durch eine 24-Stunden-Pflegekraft zuhause versorgt, kann Ihr Angehöriger einen Antrag auf Pflegesachdienstleistung stellen. Die Rechnung des Pflegedienstes beziehungsweise der Pflegekraft wird dann von der Pflegekasse übernommen.
Höhe Pflegegeld und Pflegesachdienstleistung nach Pflegegrad:
Pflegegeld | Pflegesachdienstleistung | |
Pflegegrad 1 | 125 Euro | |
Pflegegrad 2 | 316 Euro | 689 Euro |
Pflegegrad 3 | 545 Euro | 1298 Euro |
Pflegegrad 4 | 728 Euro | 1612 Euro |
Pflegegrad 5 | 901 Euro | 1995 Euro |
Wenn Sie die Wohnung Ihrer Eltern altersgerecht umbauen müssen, fördert die KfW-Förderbank diesen Umbau. Im Rahmen des Programms “Altersgerecht umbauen“ werden entsprechende Modernisierungsmaßnahmen mit zinsgünstigen Krediten und Investitionszuschüssen unterstützt. Außerdem vergeben viele Bundesländer und Gemeinden Förderungen für altersgerechte Sanierungen. Erkundigen Sie sich in jedem Fall bei Ihrer Stadt nach Unterstützungsmöglichkeiten, wenn Sie die Pflege zuhause organisieren möchten.
Wenn bei Ihrem Angehörigen eine Pflegestufe festgestellt wurde, können Sie Zuschüsse für “Maßnahmen zur Verbesserung des individuellen Wohnumfeldes“ von der Pflegekasse erhalten.
Die Krankenkasse übernimmt außerdem ärztlich verschriebene Hilfsmittel. Auch für die Kosten für Essen auf Rädern können Sie mitunter Zuschüsse erhalten. Erfahren Sie in unserem Beitrag zu Essen auf Rädern, in welchen Fällen dies möglich ist.
Wasser ist für den Körper essentiell und lebensnotwendig. Dies gilt besonders im Alter. Erfahren Sie hier, welche Aufgaben Wasser im Körper übernimmt und wie Sie sich zum Trinken animieren können. Hier geht's zum Artikel
Sich selber Essen zuzubereiten ist mühselig und für viele Senioren eine Herausforderung. Warum nicht einfach Essen auf Rädern bestellen und damit auch Sie als Angehöriger zu entlasten? Lesen Sie hier, wie hoch die Kosten dafür sind.