Mehr ältere Menschen, weniger Pflegeheime - Eine Chance für die ambulante Pflege?

Die demografische Entwicklung und ihre Auswirkungen

Die demografische Entwicklung in Deutschland spricht eine deutliche Sprache: Die Bevölkerung altert und die Zahl der Pflegebedürftigen steigt kontinuierlich an. So werden in diesem Jahr rund 5,2 Millionen und im Jahr 2070 sogar fast 6,9 Millionen Menschen pflegebedürftig sein. Die Zahl der Menschen über 65 Jahre wird in den kommenden Jahrzehnten erheblich zunehmen. Laut aktuellen Prognosen der statistischen Landesämter wird der Anteil der über 65-Jährigen bis 2040 auf etwa 23 Millionen steigen – das entspricht einem Bevölkerungsanteil von circa 28 Prozent. Gleichzeitig stagniert die Anzahl der Pflegeheime, was das Pflegesystem vor enorme Herausforderungen stellt. Reicht der Bedeutungsgewinn der ambulanten Pflegedienste aus? Steht uns ein Pflegekollaps bevor oder haben wir Möglichkeiten, diesem entgegenzuwirken?

Vielfältige Gründe für den Rückgang der stationären Pflegeeinrichtungen

Es gibt mehrere Gründe für den Rückgang der stationären Pflegeeinrichtungen. Zum einen spielt der Fachkräftemangel in der stationären Krankenpflege in Deutschland eine große Rolle, was wiederum zu einer sinkenden Qualität der Patientenversorgung führt. Zum anderen sind der betriebswirtschaftliche Druck und auch die Kosten für den Einzelnen entscheidende Faktoren. So ist der Eigenanteil für die stationäre Pflege in den letzten Jahren erheblich gestiegen (von 2017 bis 2024 um rund 45 Prozent) - was die stationäre Pflege für viele Menschen finanziell unattraktiv macht.

Außerdem spielen persönliche Beweggründe für den Nachfragerückgang von stationärer Pflege eine Rolle. So bleiben ältere Menschen lieber länger in ihren eigenen vier Wänden da die vertraute Umgebung das Wohlbefinden fördere und die Selbstbestimmung im Alltag erhalten bleibe. Außerdem werden ein Verlust der Privatsphäre und emotionale Anpassungsschwierigkeiten beim Umzug vermutet. Pluspunkte der ambulanten Pflege zu Hause sind außerdem die individuelle Pflege (Betreuung ist auf die spezifischen Bedürfnisse abgestimmt), die emotionale Bindung, die ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit schaffe, der Erhalt der Selbstbestimmung, die zu einer psychischen Stabilität beitrage und der tägliche Kontakt zu Vertrauten, welche die Lebenszufriedenheit nachhaltig steigere.

Herausforderungen mit neuen Ansätzen begegnen

Die alternde Bevölkerung und der Rückgang an Pflegeheimen sind kritische Entwicklungen, die das Pflegesystem vor große Hürden stellen. Allerdings bieten ambulante Pflegedienste und innovative Lösungen, wie die Landhausküche, vielversprechende Ansätze, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Es ist wichtig, dass Politik und Gesellschaft gemeinsam daran arbeiten, die Rahmenbedingungen für die Pflege zu verbessern und die Versorgung der älteren Generation sicherzustellen. Trotz der positiven Entwicklungen im Bereich der ambulanten Pflege gibt es weiterhin Anforderungen, die angegangen werden müssen. Der Fachkräftemangel in der Pflegebranche ist ein zentrales Problem, das die Qualität der Pflege beeinträchtigen kann. Zudem müssen finanzielle Anreize geschaffen werden, um die Attraktivität des Pflegeberufs zu erhöhen und mehr Menschen für diesen wichtigen Beruf zu gewinnen.